Leder- und Narbentypen
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Rauh- bzw. Wildleder:
Richtiger Veloursleder sind alle jene Typen, deren
Lederrockseite geschliffen ist. Dieses Leder wird meist aus Schaf, Ziege, Rind,
Pore gefertigt.
Spaltleder:
Der untere Teil der gespaltenen Haut. Wird z.B. für Trachtenhosen
als Rauhleder verwendet. Auch für Schuhe. Dasselbe Spaltleder kann aber
auch mit Folie beschichtet sein oder eine andere Oberflächenfärbung mit film-
bildenden Spritzaufträgen behandelt werden und Ist dann wegen der Ober-
fläche als Glattleder im Handel. Grundsätzlich sind alle Spaltleder preiswerter
als ein sogenanntes Volleder, das nicht gespalten wurde.
Nubukleder:
Sind alle jene Sorten, deren Narbenseite angeschliffen Ist. Es hat
einen feineren, kürzeren, samtartigen Schliff, als die normalen Veloursleder.
Nubuk wird aus Rind, Schaf, Ziege hergestellt.
Fensterleder:
Ist ein beidseitig geschliffenes, trangegerbtes Leder. Es ist beson-
ders wassersüffig.
Pelzvelours:
Ein geschliffenes Schaf- oder Lammfell, bei dem die Wollseite
innen verarbeitet Ist und daher besonders gut wärmt. Solche „Winterbeklei-
dung' gibt's für Stiefel. Schuhe und Mäntel. Manchmal ist aber das Fell innen
nicht angewachsen, sondern separat als Futter aus Webstoffen eingenäht. Das
sind billigere Ausführungen.
Alle diese Ledertypen mit aufgerauhter Oberfläche werden manchmal auch
mit dünnen Filmen überzogen. Dadurch wird das Leder glatt und weniger
empfindlich. Das sind die Nappalan oder Nappatoleder.
Pferdeleder:
Spezialgerbung, sehr teuer, für Schuhe.
Lackleder:
Haben eine lackierte Oberfläche. Werden aus Rind, Ziege. Schwein,
Kroko gefertigt.
Antikleder:
Auch aus verschiedenen Häuten. Haben die besondere "Antikfärbung".
Häufig noch auf "Alt" getrimmt mit Bürst- und Poliereffekten.
Pore bzw. Schweinsleder:
Aus Schweinshäuten gefertigt. Kann sowohl als
Narbenleder, wie auch Rauhleder gefertigt sein. Eine preiswerte Rohware. Es
gibt also Nappa (glatte Oberfläche), wie auch Veloursleder (rauhe Oberfläche)
von diesen Häuten.
Peccary:
Südamerikanische Wasserschweine für Handschuhe
Glace Leder:
Vorwiegend aus Lämmern, Superweiches Leder vorzugsweise für
Handschuhe. Hat eine besondere Gerbung.
Safflanleder:
Ein Ziegenleder mit besonderem Narbenbild und Knirscheffekt.
(für Portefeuille)
Pergamentleder:
Mit Glycerin behandelte rohe Haut, flach und hart aufge-
trocknet, Trommelfelle, Lampenschirme.
Sämischleder:
Aus Hirsch, Reh, Elch, tuchweich, mit Tran gegerbt. Häufig nur
einseitig gefärbt. (Trachtenbekleidung).
Als weniger bekannte Lederarten gibt es noch Gasmesserleder für Gasarmaturen.
Orthopädieleder für Bandagen, Prothesen, Schuhe. Dieses Leder hat
auch eine besondere Gerbung.
Auch Leder für das Pollieren von Metallen werden mit besonderer Gerbung hergestellt.
Futterleder:
Werden aus den verschiedensten Häuten gefertigt. Je nach Ver-
wendung ist die Gerbung. Für Schuhe schweißechte Gerbung.
Chevraux:
Ein sehr hochwertiges, teures Ziegenleder für Schuhe.
Boxcalf:
Ein ebenfalls teures Leder aus Kalbfellen, für Schuhe. Wird auch für
Portefeuille eingesetzt.
Blankleder:
Ein pflanzlich gegerbtes Rindleder, fest. Für Koffer und Taschen.
Auch als Geschirrleder verwendet.
Fahlleder:
Auch pflanzlich gegerbt, weicher als Blankleder.
Juchtenleder:
Wie die beiden vorgenannten Lederarten ein kräftiges Rindleder,
pflanzlich gegerbt und mit Ölen und Fetten getränkt. Früher mit Juchtenteeröl
und Weidenrinde vorzugsweise in Rußland hergestellt. Schuhwerk Ist weich
und wasserabstoßend.
Sohlenleder:
Für Hausschuhe und Pantoffel aus Rindspalt. Sonst ist es das Leder
für den Schuh, kräftig und standfest gegerbt mit Rinden und Extrakten.
Eine besondere Art Ist das Altgruben - Sohlen - Leder. Es muß mindestens ein
Jahr In der Grube gegerbt werden. Dadurch wird es sehr abriebfest.
Skivers:
Das sind die Spalte vom Schaf. Dieser Narbenspalt wird zu Futterleder
und Galanterieleder gegerbt.
Fantasieleder:
Der Ausdruck für alle möglichen Arten von Ledern aus jeder nur
denkbaren Rohware - Auch mit Phantasie-Namen und -prägungen ausgestattet.
Nappaleder:
Dieser geläufige Name kommt eigentlich aus einer Stadt - Napa.
Damit sind weiche, sortige Narbenleder gemeint, die sowohl für Bekleidung,
wie auch für Schuhe, Stiefel. Taschen und Möbel verarbeitet werden. Manchmal
sagt man auch nappiertes Leder. Damit sind die schon erwähnten Nappalanleder
gemeint, also Rauhleder mit glättender Beschichtung.
Rindbox:
Vollnarbiges, kräftiges, Rindleder für Schuhe, Lederwaren
Schleifbox:
Wie Rindbox, aber Narbenfehler durch korrigieren (schleifen)
größtenteils beseitigt.
Felle:
Hier meint der Fachmann Immer Häute mit Haaren oder Wolle. Man kennt
Vorlegefelle und Dekofelle und Autofelle.
Waterproofleder:
Wasserdichtes Leder (Ski-Schuhe, Stiefel)
Militarleder:
Besonders präpariertes Leder für hohe Ansprüche
ASA-Leder:
Arbeitsschutzleder - Handschuhe, Schürzen. Mützen
Buchbinderleder:
Für Bucheinbände
Chevrette:
Schafleder auf Ziege getrimmt
Roßchevraux:
Besonders zähes, dichtes Pferdeleder
Kalbkid:
Auf Kalb gearbeitetes Oberleder von kleinen Rindern
Marokko-Leder:
Vegetabilisch (pflanzlich) gegerbtes Schafleder
Bastard:
Besonders feinnachgiebiges, reißfestes Schafleder
Geschirrleder:
Pflanzlich oder alaungegerbtes Leder für Reitsport
Chairleder:
Elegantes dünnes Wild-Velourleder für Handschuhe
Straußenleder:
Charakteristische Noppenstruktur für Taschen, Koffer
 
Narben-Strukturen
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Rind |
Ziege |
Schaf |
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Schlange |
Schwein |
Eidechse |
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